Mit seinen nur ca. 36.000 Einwohnern zählt Lens zu den kleinsten Austragungsorten der EURO 2016. Das nördlich von Paris im Départment Pas-de-Calais gelegene Städtchen hat dennoch faszinierende Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben dem grandiosen Fußballstadion warten weitere spannende Lens Sehenswürdigkeiten darauf, besichtigt zu werden. Willkommen in einer pulsierenden Stadt, die den Übergang vom Kohlerevier zur Stadt mit Zukunft gestaltet.
Unbedingt einen Abstecher wert ist das im Dezember 2012 eröffnete spektakuläre Louvre-Lens Museum. Dank des Museums hat die Region den Status des UNESCO Weltkulturerbes erworben - ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum gewünschten Imagewandel der Stadt. Der Louvre-Lens wurde auf dem ehemaligen Schacht 9 errichtet. Einst gab es hier 19 dieser bis zu 1000 Meter tiefen Gruben. Heute erleben Fördertürme und Abbauhalden als Touristenattraktion ihren zweiten Frühling. Die Halden, auf Französisch Terrils, werden heute pfiffig vermarktet. Auf einem der schwarzen Buckel kann man Ski fahren, auf den beiden Terrils Jumeaux nahe der 11/19 Grube lässt es sich prima wandern. Der städtische Wandel lockt Tausende Touristen in die Stadt. Lens Hotels haben Konjunktur.
Erstmals im Jahre 1245 genannt, gehörte Lens bis 1526 zu Spanien. Später französisch, erlebte die Stadt durch die Entdeckung großer Kohlevorkommen im Jahre 1841 einen Boom: Neben zahlreichen Industriebauten wurde einst der Canal de Lens zum Abtransport der Kohle erbaut. Teile davon gehören noch heute zu den Lens Sehenswürdigkeiten. Nach großen Verlusten im Ersten Weltkrieg wurde Lens erneut von deutschem Militär besetzt und 1944 von anglo-amerikanischen Bombern beschossen. Dem wirtschaftlichen Aufschwung in der Nachkriegszeit folgte eine schwere Rezession: 1986 wurde die letzte Zeche geschlossen. Arbeitslosigkeit und zunehmende Auswanderung der Bevölkerung waren die Folge. Mit mehreren großen Städtebauprojekten in den Quartieren Résidence, Montgré, Sellier gestaltet Lens den Wandel. Hier geht schon jetzt die Sonne auf: Mittlerweile ist die einstige Kohlestadt als Zentrum für Solarenergie bekannt. Zu den Lens Sehenswürdigkeiten, die einen Abstecher lohnen, gehören der einer Dampflok nachempfundene Art Déco-Bahnhof mit herrlichen Mosaiken, die Wissenschaftsfakultät Jean Perrin aus den 1930-er Jahren sowie das belebte Stadtzentrum mit dem Boulevard Emile Basly, der Place Jean Jaurès sowie das ehemalige Gewerkschaftshaus „Maison Syndicale". Zu den vielen attraktiven Lens Sehenswürdigkeiten zählt auch die Universite d’Artois mit einem Forschungszentrum zur digitalen Kultur.
Lens ist national bekannt für seinen 1906 gegründeten Fußballclub RC Lens, der sich 1998 mit der französischen Meisterschaft und dem Pokalsieg das Double sicherte und 2014/2015 in der Lique 1 spielt. Die EURO 2016-Besucher werden sich sicher vor allem für das örtliche Stadion interessieren. Es ist nach Félix Bollaert, ehemaliger Vorsitzender der örtlichen Minengesellschaft, benannt. Das Stade Félix Bollaert-Delelis, in dem 1998 Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen wurden, ist auch deshalb legendär, weil hier theoretisch fast alle Einwohner der Stadt Platz finden würden. Traurige Berühmtheit erlangte Lens durch die Ausschreitungen während der Fußball-WM 1998 und der Tragödie um den heute schwerstbehinderten Gendarm Daniel Nivel.
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