Ökologisch, multifunktional und auf jeden Fall ein Stadion, das die Herzen der Fußball-Freunde höher schlagen lässt: Im Nizza Stadion „Stade de Nice“ findet die EM 2016 eine doppelt „grüne“ Bühne. Nur sechs Kilometer vom Flughafen und 15 Minuten Fahrzeit von der Innenstadt entfernt, finden im Stadion Nizza drei Partien der Gruppenphase und das letzte Achtelfinale in einem besonders umweltfreundlichen Ambiente statt. Architektonisch der Münchner Allianz Arena ähnlich, wird das Stadion Nizza als Schauplatz heiß umkämpfter Partien viel Furore machen.
Das in Saint-Isidore nahe dem Fluss Var im Gebiet Eco-Vallee gelegene Nizza Stadion wird als Multifunktionsstadion genutzt. Zwar fasst das kleinste der EM 2016-Stadien gerade mal 35.000 Fußball-Anhänger, der großartigen Atmosphäre im Stadion Nizza tut dies jedoch keinen Abbruch. Nach der Präsentation der Entwürfe für einen Stadion-Neubau im Oktober 2010 ging es Schlag auf Schlag: Spatenstich im Juli 2011, sportliche zwei Jahre Bauzeit, Eröffnung am 22. September 2013 mit einem spektakulären Feuerwerk zur Einweihung der vier Tribünen – Garibaldi, Ray, Ségurane und Sud. Während der Bauzeit des Stadion Nizza erhöhten sich die ursprünglich geplanten Kosten von 166 Millionen Euro auf 243 Millionen, 69 Millionen davon übernimmt die öffentliche Hand, den Rest trägt die private Investorengruppe ”Nice Éco Stadium”, die sich die Vermarktungsrechte bis zum Jahr 2041 gesichert hat. 2012 kaufte der Versicherungskonzern Allianz die Namensrechte für eine vertragliche Laufzeit von neun Jahren: Aus dem „Stade de Nice“ wurde die „Allianz Riviera“ – ein sinniger Name für eine Sportstätte, die an der bezaubernden Cote d´Azur liegt und neben Fußball- auch viele andere Sinnesfreuden verspricht.
Barrierefrei – dieses Attribut erfüllt das Nizza Stadion durch eine umsichtige Gestaltung, die jedem Besucher einen angenehmen Aufenthalt bietet. Der Entwurf für das Nizza Stadion stammt von Wilmotte & Associés. Das französische Architekturbüro setzte dabei auf ein zeitgemäßes Design: Für den Bau wurden – ganz im Sinne der namensgebenden Allianz – natürliche, nachwachsende Rohstoffe sowie erneuerbare Ressourcen verwendet. Frische Luft für erhitzte Fußball-Gemüter spendet das natürliche Belüftungssystem, das eine optimale Luftzirkulation ermöglicht. Die Toiletten wurden rollstuhlgängig angefertigt. Und damit nicht genug: Über 4 000 Solarkollektoren erzeugen das Dreifache des eigenen Energiebedarfs. Darüber hinaus sorgen die stadioneigene Anlage zur Gewinnung von Erdwärme und eine Einrichtung zur Sammlung von Regenwasser für eine positive Öko-Bilanz und stets optimale Platzbedingungen des Nizza Stadions. Kurz: Neben Fußball-Leidenschaft und sportlichen Höchstleistungen wird hier die Nachhaltigkeit groß geschrieben.
Das umweltfreundliche Stadion öffnete anlässlich des Ligue-1-Heimspiels von OGC Nice gegen Valenciennes FC erstmals seine Pforten. Die Lokalmatadoren besiegten den FC Valenciennes dabei mit einem deutlichen 4:0. Seit kurzem beherbergt das Nizza Stadion auch das Musée National du Sport (Nationale Sportmuseum), das von Paris an die Côte d'Azur übersiedelte und im Oktober 2014 offiziell eingeweiht wurde. Mit mehr als 45.000 Ausstellungsstücken und 400.000 Dokumenten verfügt das Stadion nun über eine der größten Sammlungen der Welt. Das Stade de Nice wird überwiegend vom heimischen Fußballverein OGC Nizza, aber zukünftig auch – mit zurückgefahrenen Hintertortribünen – für Rugbyspiele und Konzerte genutzt.
Drei Gruppenspiele und ein Achtelfinal-Spiel finden im Nizza Stadion statt.