Mitreißende Spielzüge. Unbändiger Jubel in der Fankurve. Grenzenlose Fußball-Leidenschaft in der Stadt der Liebe. Im Paris Stadion „Parc des Princes“ ist der Geist der EM 2016 zu spüren – hautnah.
Das Prinzenpark-Stadion (frz. Parc des Princes) ist eine traditionelle Wettkampfstätte im Südwesten von Paris, unmittelbar am Autobahnring „Boulevard périphérique“. Das Paris Stadion liegt in einer üppigen Grünfläche und wurde von der UEFA mit vier Sternen ausgezeichnet. Seinen Namen verdankt das Paris Stadion Parc des Princes dem früher an dieser Stelle gelegenen Wald, der im 18. Jahrhundert als königlicher Jagdforst genutzt wurde. Das gegenwärtige Stadion Paris ist bereits die dritte Arena, die an dieser Stelle errichtet wurde, die erste öffnete ihre Tore 1897, die zweite im Jahr 1932. Heute kommen nicht nur Fußballfans am Prinzenpark-Stadion während ihres Paris-Aufenthaltes schwer vorbei. Das Paris Stadion ist zwar nicht die größte Arena in der französischen Hauptstadt und hat seit dem Bau des Stade de France seinen Status als Nationalstadion verloren, dennoch ist das Stadion Paris seit je her eine legendäre Spiel- und Kultstätte.
Die unzähligen sportlichen Highlights im Pariser Stadion sind unvergessen. Seit 1897 zieht es die Pariser Sportbegeisterten ins 16. Arrondissement, wo man nicht nur Zeuge großer Fußballspiele werden konnte. Bis heute weigert sich der örtliche Fußballklubs Paris St. Germain, vom Stadion Paris ins größere Stade de France nach St. Denis umzuziehen. Das ursprüngliche Stadion hieß Stade vélodrome du Parc des Princes und wurde im Juli 1897 als Radrennbahn mit einer 666 Meter langen Betonpiste eröffnet. Drei Jahre später, 1900, jubelten die Zuschauer den Teilnehmern der Bahn-Radweltmeisterschaft zu. Weitere große Radrennen und spektakuläre Sportevents nutzten den Prinzenpark als eindrucksvolle Kulisse. Von 1903 bis zu ihrem Abriss im Jahr 1967 befand sich die Zieldurchfahrt der Tour de France im Prinzenpark-Velodrom. Olympischer Spirit hielt hier im Jahr 1924 Einzug. Und selbst Rugby wurde hier gespielt.
König Fußball erhielt 1899 Einzug in den Prinzenpark. Ab 1919 wurden im Paris Stadion die Endspiele um den französischen Pokal bejubelt, Große Rasenschlachten lieferten sich in der Folgezeit die Hauptstadtklubs Racing Club de Paris und Stade Français, bei ihren Heimspielen bis 1960. Schon 1938 diente der Prinzenpark als Schauplatz dreier Begegnungen der Fußball-Weltmeisterschaft. Sechs Mal war er Austragungsort von Europapokal-Endspielen. 1956 fand hier das Finale des erstmals durchgeführten Europacup der Landesmeister statt, dem Vorläufer der heutigen UEFA Champions League. Das nach einem Komplettumbau im Jahr 1972 wiedereröffnete Prinzenpark-Stadion diente 1998 als Austragungsort für sechs Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1998, darunter der 2:0-Vorrunden-Sieg der deutschen Nationalelf gegen die USA und das „kleine Finale“. Seit 1974 trägt der französische Spitzenklub Paris Saint-Germain – kurz PSG genannt – seine Heimspiele im Parc des Princes aus. Zudem fungierte das Prinzenparkstadion insgesamt sechs Mal als Schauplatz für UEFA-Pokal-Endspiele, zuletzt am 6. Mai 1998 beim Finale zwischen Inter Mailand und Lazio Roma. Neben Fußballspielen und sportlichen Events ist das Prinzenparkstadion auch Austragungsort zahlreicher Konzerte, die im Sommer unter freiem Himmel einige der größten Musiker der Welt auf ein Gastspiel einladen.
Bei der EM 2016 werden nach UEFA-Richtlinien 45.000 Zuschauer in das 80 Meter hohe Prinzenpark-Stadion passen, nach der EURO sogar ca. 4.000 mehr. Damit gehört der Prinzenpark zu den größeren Stadien Frankreichs. Das attraktive Rund gehört der Stadt Paris und ist an eine dem TV-Sender Canal plus angeschlossene Betriebsgesellschaft verpachtet. Die Renovierung des Parc des Princes, die eine Verbesserung des Komforts für die Zuschauer und eine Erweiterung der Kapazität bringen wird, soll Mitte 2015 abgeschlossen sein.
Vier Gruppenspiele, ein Achtelfinal-Spiel werden im Paris Stadion ausgetragen.